Die erste Folge der Dokumentationsreihe "Beachtliche Bauten und ihre wilden Nachbarn" zeigt den Mont-Saint-Michel, wie er über seiner Bucht thront, die seit mehr als tausend Jahren den Gezeiten ausgesetzt ist. Zunächst wurde auf der Felseninsel eine Abtei errichtet, später erlangte der befestigte Ort strategische Bedeutung. Während der Französischen Revolution dienten die Gebäude, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, als Gefängnis. Mit jährlich drei Millionen Besuchern zählt der Mont-Saint-Michel zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Frankreichs. Doch nicht nur Pilger und Touristen tummeln sich rund um das berühmte Bauwerk. Die weite Bucht des Mont-Saint-Michel - von der Statue des Erzengels Michael bis zu den Dünen und Salzwiesen - beherbergt eine vielfältige Tierwelt: Sie ist Rückzugsgebiet für Tausende Zugvögel wie die Sumpfohreule, Zufluchtsort der südlichsten Seehundkolonie Europas und beliebtes Jagdgebiet für den Großen Tümmler und andere Meeressäuger. Bei Ebbe wird das außergewöhnliche Riff sichtbar, das Trichterwürmer hier geschaffen haben. Über sein namhaftes Wahrzeichen hinaus hat der Mont-Saint-Michel also so manches Wunder zu bieten. Doch sein Status als spirituelles und touristisches Highlight bringt eine neue Herausforderung mit sich: Es gilt, das empfindliche Gleichgewicht zwischen allen Lebewesen, den Durchreisenden und den ständigen Bewohnern, zu bewahren.