Hochwasser: Nachbarschaftshilfe auf Syrisch Das Hochwasser im September gilt als eines der verheerendsten Naturkatastrophen Mitteleuropas. In Teilen Polens, Tschechiens, Ungarns und Österreichs legten die Fluten den Verkehr und den Alltag der Menschen lahm. Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange: Inmitten des Katastrophengebiets in Niederösterreich packt eine Gruppe von Menschen besonders tatkräftig an, um den Opfern des Hochwassers zur Seite zu stehen: syrische Geflüchtete. Österreich habe sie einst aufgenommen, jetzt möchten sie etwas zurückgeben, sagen die freiwilligen Helfer. Adriana Juri? und Samuel Mago haben sich vor Ort umgesehen. Lost Identities: Wenn die Kultur ausstirbt Pia, Michael und Sophie leben in Wien, studieren und arbeiten in unterschiedlichen Jobs. Was sie verbindet, ist eine Lücke in ihrer Familiengeschichte. Denn alle drei kommen aus Familien, die sich so stark versucht haben in Österreich an die Mehrheitsbevölkerung anzupassen, dass sie dabei ihre Sprache, Kultur und ihr Brauchtum auf der Strecke ließen. In unserer multiethnischen Gesellschaft gibt es zahlreiche Menschen, die zwischen Kulturen aufwachsen und oft mit einer halben oder einer verlorenen Identität leben müssen. Was macht es mit uns, wenn ein Teil der eigenen Kultur ausstirbt? Samuel Mago hat Pia, Michael und Sophie getroffen, um mit ihnen über jene Identität zu sprechen, die sie verloren haben. Forderung nach Antiziganismus-Meldestelle Mehr als 40 Gräber von Roma und Sinti wurden im Sommer auf Wiener Friedhöfen aufgebrochen. Die betroffenen Familien und die gesamte Volksgruppe haben mit Entsetzen auf diese Straftaten reagiert. Bei einem Wortgottesdienst im Stephansdom wurde auf das Leid der Opfer aufmerksam gemacht. Mehrere Roma-Vereine fordern nun auch eine staatliche Antiziganismus-Meldestelle nach deutschem Vorbild. Diese soll vorurteilsbedingte Straftaten an Roma und Sinti sichtbar und verfolgbar machen. Sabina Zwitter berichtet.