Am 7. Oktober 2023 erschütterte der blutige Terrorangriff der Hamas auf Israel die Welt. Ein Jahr danach spricht Talya Lador-Fresher, Israels Generalkonsulin in München, in der "nachtlinie" über den Krieg im Nahen Osten, den jüngsten Anschlag auf ihren Dienstsitz und ihre Beziehung zu Deutschland. Seit mehr als 30 Jahren ist Talya Lador-Fresher im diplomatischen Dienst für ihr Heimatland Israel tätig – unter anderem in Jamaika, New York, London, Paris und Wien. Deutschland ist für sie kein Einsatzort wie jeder andere, denn ihre Eltern wurden hier geboren. Ihr Amt als Generalkonsulin des Staates Israel für Süddeutschland in München hatte die Diplomatin erst wenige Wochen vor dem Überfall der Hamas angetreten. Vor allem in den Bereichen Kultur, Jugendaustausch, Wissenschaft, Wirtschaft und Klimaschutz hatte sie sich viel vorgenommen. Doch die Ereignisse des 7. Oktober 2023 veränderten schlagartig ihre Pläne und ihr Leben. Seitdem erklärt Talya Lador-Fresher immer wieder die Lage in ihrem Heimatland und wirbt um Solidarität. In Deutschland sind die Haltungen zur aktuellen Lage im Nahen Osten unterschiedlich. Während die offizielle Politik und viele Organisationen ihre Solidarität mit Israel bekunden, gibt es etwa unter Intellektuellen auch kritische Stimmen, nehmen Antisemitismus und Hass auf Israel zu. Am 5. September, dem 52. Jahrestag des Attentats auf die israelische Olympiamannschaft in München, vereitelte die Polizei einen Anschlag auf das israelische Generalkonsulat und das NS-Dokumentationszentrum München. Wie hat der Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 das Leben der Generalkonsulin und ihrer Landsleute verändert? Wie beurteilt die Diplomatin die Stimmung in Israel und Deutschland? Und was verbindet sie mit Deutschland? Darüber spricht Andreas Bönte mit Talya Lador-Fresher in der "nachtlinie".